TYRANT’S CURSE im Vampster.com
TYRANT’S CURSE im Vampster.com
TYRANTS CURSE sind das Soloprojekt von Andreas Leyer, der unter anderem bei der Power Metal-Truppe IGNITION aktiv ist. Hier tobt der gute sich komplett alleine aus und hat sämtliche Instrumente sowie den Gesang zu verantworten. Dabei schlägt er sich in sämtlichen Disziplinen mehr als respektabel. Musikalisch gibt es auf dem zweiten Album von TYRANTS CURSE zeitgemäßen Power Metal zu hören, der eher nach amerikanischer als nach europäischer Bauart klingt. Dabei locken die ersten Sekunden des Openers “Ego Shooter” den Hörer erstmal auf eine falsche Fährte, startet der Song doch ziemlich doomig mit zähen Riffs und schleppenden Drums. Doch nach nicht mal einer Minute schlägt das ganze in eine Up Tempo-Nummer um. Das Riffing erinnert mich ein wenig an NEVERMORE während der hohe, melodische Gesang eher in Richtung Geoff Tate oder Bruce Dickinson geht.
Songs die gut ins Ohr gehen ohne allzu platt daher zu kommen – TYRANTS CURSE spielen keinen Bierzelt-Metal
Hier überzeugt Andreas Leyer mit einer wirklich starken Leistung und einem guten Händchen für griffige aber nie zu platte Gesangmelodien. Auch die Songs an sich sind abwechslungsreich arrangiert und meilenweit von simplem Bierzelt-Metal entfernt. Trotzdem gibt es beispielsweise mit “Another Fallen Angel” einen richtigen Hit zum mitsingen. Das Ding geht richtig gut ins Ohr. Das gilt auch für den Opener “Ego Shooter”. Andere Stücke wie “How To Kill A Lie”, der düstere Titelsong oder das melancholische “Anthem Of The Weak” brauchen vielleicht ein paar Durchläufe mehr, zünden dann aber ebenfalls nachhaltig. Die nachdenkliche Ballade “What’s Left Of Me” kommt kurz vor Schluss überraschend und passt auch nicht so recht zum Rest des Songmaterials, was aber nichts daran ändert, dass der Song an sich mit einem dezenten 90er Vibe echt gelungen ist.
Trotz kleiner Kritikpunkte in Sachen Sound ist “Modern Babylon” ein starkes Stück moderner Power Metal
Es ist schon beachtlich, was Andrea Leyer hier auf eigene Faust geschrieben und eingespielt hat. Einziger, kleiner Kritikpunkt ist für mich die etwas dumpfe Produktion und vor allem der arg flache Drumsound. Allgemein hätte ein vollwertiger Drummer vielleicht nochmal ein Quäntchen mehr raus geholt, da das Drumming zwar in Ordnung geht, mit den sehr starken Leistungen an Gitarre und Gesang nicht mithalten kann. Das sind aber wirklich nur Kleinigkeiten, die den Genuss dieses gelungene Zweitwerks kaum schmälern. Dazu sind die Songs an sich auf “Modern Babylon” einfach zu gut.
Veröffentlichungsdatum: 14.05.2021
Spielzeit: 45:13
Line Up:
Andreas Leyer – alles
Label: Doc Gator Records (LP) / Ragnarök Records (CD)