Tyrant's Curse in Metal & Me.com
Tyrant's Curse in Metal & Me.com
Author: Tobias Stahl; Rating: 8/10
Tyrant’s Curse – “Modern Babylon”
Band: Tyrant´s Curse
Album: Modern Babylon
Genre: Heavy Metal
Label: Doc Gator Records / Ragnarök Records
Release: 14.05.2021
Mettmann in Nordrhein-Westfalen kennt man wegen seiner über 1100-jährigen Geschichte, dem historischen Ortskern, der Hochschule oder aber an seinem berühmtesten Bürger – dem Neanderthaler. Jetzt frag ihr euch zurecht, ob es hier nun Geschichtsunterricht oder eine Review zum neuen Album von „Tyrant‘s Curse“ gibt. Nun, ich finde es wichtig zu wissen, wo die Wiege des Schöpfers von „Modern Babylon“ sich befindet. Aber mehr dazu später.
Für alle die „Tyrant‘s Curse“ noch nicht kennen erzähle ich ein bisschen was zum Soloprojekt von Multiinstrumentalist Andreas Leyer. Neben „TC“ ist Andi als Sänger und Gitarrist bei „Sinforce“, „12Arms“ und seit drei Jahren als Bassist bei den Ruhrpott Metallern „Ignition“ am Musizieren und uns mit gepflegtem Metal am Versorgen.
Von „Tyrant‘s Curse“ gab es bisher zwei Veröffentlichungen, und zwar die Demo „Machine Made God“ aus dem Jahr 2019 und den Debüt – Langspieler „Symbiosis“ aus dem letzten Jahr, das über „Dr. Johns Surgery Records“ kam. „Modern Babylon“ wird in einer Kooperation von „Doc Gator Records“ und „Ragnarök Records“ veröffentlicht. Beides coole Labels und ihre Websiten findet ihr HIER und HIER. Da gibt’s neben „Modern Babylon“ auch noch anderes geiles Geballer zu finden.
Zurück zum Album das, wie ich finde, ein abgefahren geiles Coverartwork hat. Das Design kommt von Andrej Bartulovic von „All Things Rotten“! Checkt unbedingt mal seine Seite und seine großartigen Arbeiten! Über das Cover sagte Andi im Interview mit mir:
Nachdem klar war, dass die Scheibe auf Vinyl und CD erscheinen wird, reichte ein zusammengephotoshoptes Stockbildcover nicht aus und da kam dann Andrej Bartoluvic von All Things Rotten ins Spiel.
Er zeichnet unfassbar geile Artworks. Allerdings hat er bislang hauptsächlich für Thrash und Death Metal Bands gearbeitet, so dass wir zu Beginn erstmal festlegen mussten, dass es nicht so splattermäßig und blutrünstig sein soll. Ich hatte auch nur eine vage Vorstellung davon, wie das Cover aussehen soll und Andrej hat einen fantastischen Job gemacht!
Mit schweren Gitarrenklängen und harten Drumschlägen eröffnet „Ego Shooter“ das Album. Herrlich knackig geht’s mit dem, bereits veröffentlichen, Song „Another Fallen Angel“ weiter. Besonders bemerkenswert finde ich den Refrain, der schön im Kopf bleibt. „How to Kill A Lie“ kommt mit fettem Double Bass und mit, bestens zur täglichen Nackengymnastik geeigneten, Passagen um im Wohnzimmer das Inventar zu „verrücken“. Um den Aufstieg und den Fall geht es in „Fall of Icarus“ – jener der, laut griechischer Mythologie, zu nah an die Sonne flog. Der Titelsong „Modern Babylon“ geht ebenso ins Ohr wie seine vier Vorgänger und schließt die erste Hälfte vom Album ab.
Die Hymne der Schwachen – „Anthem Of The Weak“ – handelt davon, jemandem die Hand zu reichen und ihn zu unterstützen, wenn er nicht mehr weiterweiß oder kann, seinen Weg verliert. Mit “Evolution Of Progeny” folgt die zweite Singleauskopplung von „Modern Babylon, zu der es auch ein sehenswertes Lyric – Video gibt. In „Nightmares“ geht’s um schlaflöse Nächte und die Suche nach Erlösung. Schön düster anmutender Song. Kurz vorm Finale hat Andi noch eine Ballade aufs Album gepackt. Auch die ruhigeren Töne liegen ihm super wie man bei „What’s Left Of Me“ hervorragend hören kann. „Fields of Gold“ stellt das klangvoll, brachiale Finale eines unterhaltsamen Albums dar.
Das Metal and Me Fazit
Eine brutal angenehme Singstimme, fette Riffs, treibender Double Bass, schneidende Gitarren und jede Menge Headbanger-Action stecken in „Modern Babylon“ von „Tyrant’s Curse“. Absolut unterhaltsame 45 Minuten, sowohl lyrisch als auch soundtechnisch, erwarten den Metalhead mit der Scheibe, mit der man schön die Welt da draußen ausknipsen und sich ganz der Musik widmen kann. Um auch nochmal auf Mettmann zu sprechen zu kommen – neben Kultur, Idylle und der langen Stadtgeschichte gibt’s auch richtig guten Power Metal!
8 / 10