Tyrant's Curse in LEGACY Mag
Tyrant's Curse in LEGACY Mag
Author: Alex Fähnrich; Rating: 11/15
TYRANT’S CURSE
Modern Babylon
Mit Multiinstrumentalisten kennen sich Doc Gator spätestens seit der Veröffentlichung des Ty Morn-Debüts „Istor“ aus. Doch da war neben Mainman Aaron Biale wenigstens noch Raphael Gazal als Sänger dabei. Bei TYRANT’S CURSE macht Andreas Leyer alles selbst, sogar den Gesang. Dabei kennt man den Leverkusener eigentlich nur am Bass bei Ignition, aber hier beweist er, was er noch alles auf dem Kasten hat. In Sachen Songwriting befindet sich sein Wohlfühlbereich irgendwo zwischen knapp vier und gut fünf Minuten. Zudem bewegen sich alle zehn Stücke, bis auf die Ballade „What’s Left Of Me“, im Uptempo. Das birgt natürlich immer die Gefahr der Eintönigkeit, und in der Tat fällt es auch nach mehreren Durchläufen schwer, die meisten Songs voneinander zu unterscheiden. Gleichwohl kommt in der Dreiviertelstunde Laufzeit keine Langeweile auf, weil Leyer alle Tracks durch geschickte Breaks und Einschübe interessant zu gestalten weiß. Seine Fähigkeiten sind, sofern der Rezensent das beurteilen kann, an allen Instrumenten überdurchschnittlich gut, aber nun mal nicht herausragend, was bei so einer breiten Gesamtanlage wohl in der Natur der Sache liegt. Ein Zehnkämpfer ist in den Einzeldisziplinen auch nie ganz so stark wie die Spezialisten. Vor allem gesanglich ist Andreas ein wenig limitieret, aber mitnichten schlecht. Dafür zaubert er immer wieder coole Gitarrenriffs und -licks aus dem Ärmel, die ein wenig an Gregor Vogt von Greydon Fields erinnern. Hervorzuheben ist noch das wirklich geile Coverartwork, welches allerdings nicht von Herrn Leyer, sondern von Andre Bartulovic von All Things Rotten stammt. Im Großformat wirkt das Bild sicher noch beeindruckender, sodass eine Vinylbestellung beim Schweizer Label unumgänglich erscheint: docgatorshop.com. Die CD gibt es schon für 12,-- Euro plus Porto bei ragnaroek-records.com
11 Punkte
Alex Fähnrich