Lost World Order-Review in Heavy Stage Force.rocks

Lost World Order-Review in HeavyStageForce.rocks

Punkte: ohne; Autor: Acheron

Lost World Order – Tyrants
Release: 04.11.2016
Genre: Thrash Metal
Label: Ragnarök Records

Relativ lange war es ruhig um die Bielefelder Thrasher von Lost World Order. Alle vier Mitglieder zog es in andere musikalische Gefilde und man arbeitete an verschiedenen Nebenprojekten mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Doch nach knapp 4 Jahren ohne neuen Output können die Herzen von Endzeit-Thrashern wieder höher schlagen: Der dritte und somit letzte Teil der 2009 begonnenen „Endzeit“-Trilogie erscheint im November und hört auf den unheilvollen Titel „Tyrants“.

Wer die Bielefelder Thrasher bereits kennt, der weiß genau, was einen bei einem neuen LWO Album erwartet: Eine dicke Wand aus klassischem Thrash, sowohl alten Bay Area Ursprungs, als auch teutonischem Ruhrpottstahl. Das Ganze wird durch moderne Einflüsse abgerundet und bildet den typischen Lost Word Order Sound, der nicht zuletzt durch die markante Stimme von Fronter Matty einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.

Mit „Tyrants“ schließen die Ostwestfalen nun ihre 2009 begonnene „Endzeit“-Trilogie ab, und nach mehrfachem Durchlauf der neuen Platte lässt sich eines bereits mit Sicherheit sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Gleich zu Beginn überraschen die vier Bielefelder mit einem epischen Intro, das auch gut und gerne auf einer klassischen Power Metal Langrille zu finden sein könnte. Das Stück mit dem deutschen Titel „Vorwärts!“ dauert knapp über eine Minute und bildet einen eindrucksvollen Auftakt, auch wenn bei dem ein oder anderen durchaus die Schultern zucken werden angesichts des recht untypischen Klanges. Die Überraschung verfliegt aber genauso schnell wie sie gekommen ist, denn der eigentliche Opener „Combat Zone“ ist Lost World Order in absoluter Reinkultur. Kantige Riffs und rasante Drums prügeln direkt drauf los und die bekannten Gang Shouts laden direkt zum einstimmen ein. Darauf haben wir gewartet. Ein äußerst gelungener Einstand, der Hunger auf mehr macht. Beim folgenden „Freakshow“ wird es etwas grooviger und Basser McZ leitet den Song mit einer starken, treibenden Basslinie ein. Das Tempo wird etwas angezogen und jagt ebenso wie der Vorgänger straight nach vorne. Melodische Soloparts und der ein oder andere Tempowechsel sorgen für herrliche Abwechslung. Der Titeltrack „Tyrant“ besticht sofort durch die erhöhte Aggressivität in den Vocals. Selten hat man Fronter Matty so zornig gehört wie hier. Die Dystopie des Endzeitthemas wird hier hervorragend vermittelt. Im Chorus weicht der tiefe, schon fast an Death Metal erinnernde Gesang melodischerem Klargesang. Auch dieser Wechsel ist bislang bei Lost World Order noch nicht so häufig in dieser Form zu finden gewesen. Der Solopart ist herrlich vielseitig und verleiht dem Song eine besondere Wandlung. Das Stück ist zu Recht der titelgebende Track des Albums. Hier findet sich ein kompletter Querschnitt aus dem was Lost World Order ausmacht. Beim folgenden „Mutual Hypocrisy“ wird zum ersten Mal kräftig auf die Bremse gedrückt und man beginnt im Midtempo. Exzessiv werden Pitch Harmonics zelebriert bis das Tempo zum Vers etwas angezogen wird. Auch hier wandelt sich der Gesang von den kräftigen Shouts zu Klargesang im Chorus. Nach diesem knapp sechsminütigem Ausflug in die langsameren Gefilde geht es mit „A Hell Worth Living In“ wieder schneller zu Werke. Das Introriff, was entfernt an den Song „Parasites“ vom Vorgängeralbum erinnert, macht direkt wieder klar, dass man es mit einem lupenreinen LWO-Track zu tun hat. Mit etwas unter vier Minuten ist „A Hell Worth Living In“ zwar der kürzeste Song auf „Tyrants“, jedoch steht er in keinster Weise den anderen Stücken nach. Das Opus magnum des Albums ist allerdings zweifelsfrei der Song „Wall of Glass“. Bereits im Vorfeld hatten die Bielefelder das Stück auf Konzerten gespielt und so Hunger auf einen neuen Output gemacht. In knapp über 8 Minuten präsentieren Lost World Order hier ihre gesamte Schaffenskunst. Tempiwechsel, große ausladende Instrumentalparts, das bekannte kantige Riffing und die markante Stimme von Fronter Matty. Ein bemerkenswertes Stück, vor allem vor dem Hintergrund, dass das komplette Album live in den Soundlodge Studios von Jörg Uken eingeholzt wurde. Uken, der sich auch bereits für die Vorgängeralben „Marauders“ und „Parasites“ verantwortlich zeigte und sich durch die Arbeit mit anderen hochkarätigen Namen der Death- und Thrashszene (Dew-Scented, Suicidal Angels, God Dethroned, Sinister) einen Namen gemacht hat, beweist mit der Arbeit an „Tyrants“ wieder ein äußerst geschicktes Händchen. Die Produktion ist vom Feinsten: Druckvoll, ohne dabei an Dynamik zu verlieren, und jede Spur ist nachvollziehbar. Auf die Zielgerade geht es mit „Warmonger“. Auch hier wird das Pedal wieder kräftig durchgedrückt. Im Mittelteil brechen LWO das Tempo allerdings erneut runter und präsentieren dem Hörer einen äußerst gelungenen, epischen Solopart, der zum Ende in extremer Geschwindigkeit endet. Ein Musterbeispiel für modernen Thrash Metal. Bezeichnenderweise lautet der Titel des Songs, der an dieser Stelle nicht nur das Ende des Albums, sondern auch des kompletten Endzeit Albenzyklus markiert, „End All Life“. Aggressiv, wütend und mit viel Kraft prescht das Quartett gen Ende und verläuft sich am Schluss mit mahnenden Worten ins Schwarze...

Böse Zungen hätten behaupten können, dass nach der langen Schaffenspause mit den vielen anderen Projekten der Fokus der Bandmitglieder nicht mehr auf den einen gemeinsamen Nenner gebracht werden könnte und ein Abschluss der Endzeitthematik nicht an das großartige Niveau der „Parasites“ herankommen könnte. Aber sollte tatsächlich jemand auf diese Idee gekommen sein, so haben Lost World Order mit „Tyrants“ den hunderprozentigen Gegenbeweis erbracht. Das Album strotzt vor Energie und treibt das Endzeitkonzept beeindruckend auf die Spitze direkt auf den unausweichlichen Kollaps zu. Eine musikalische Reise, die vor 7 Jahren angefangen hat, findet ein Ende, das kaum besser hätte werden können. Der Einfluss aus anderen Genres sorgt für das meiner Meinung nach bislang abwechslungsreichste Lost World Order Album, das definitiv zu den diesjährigen Highlights der deutschen Thrashszene gezählt werden kann. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Bielefelder Combo, die in dieser Konstellation bereits seit 1999 Musik macht, nun einschlagen wird. Wenn diese Kreativität und der Spirit, den die vier Mitglieder an den Tag legen, weiter besteht, dann darf man auf jeden Fall gespannt bleiben...

Quelle: HeavyStageForce.rocks

 

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