Assailant-Review (Amazon-User-Wertung)
Assailant (Amazon-User-Wertung)
Wertung: 5/5
Kundenrezension
5,0 von 5 Sternen
Oldschool aus Costa Rica
VonSer GREGORam 27. Februar 2018
Format: Audio CD
Besser kurz und knackig als lang und weilig. So oder ähnlich könnte man diesen Thrash Snack für die Pause zwischendurch beschreiben.
Mittlerweile dürfte sich weitläufig herumgesprochen haben, dass man Metal Bands fast in jeder Ecke auf dem Globus findet. Somit sollte es auch nur noch unwesentlich verwundern, dass wir es hier mit eine Thrash Metal Kapelle aus Cost Rica zu tun haben.
Gegründet 2010 hat man es bis dato nur auf eine Demo EP gebracht. Eben diese haben sich die Spezialisten für verborgene Schätze bei Ragnarök Records gekrallt und mit schön aufgemachtem Booklet und ein paar Live- und Bonus-Versionen noch einmal veröffentlicht. Das ist eine schöne Sache für den Sammler – rein musikalisch sind aber eben die ersten fünf Songs hier.
Im Vergleich der von mir vor Kurzem rezensierten EP von Enemynside geht es hier deutlich klassischer zu. Freunde von modernem Thrash werden vermutlich woanders eher fündig.
Aber das ist auch gar nicht das ausgemachte Zielpublikum. Metalheads die seinerzeit schon bei „Reign in Blood“ den Kopf entzückt kreisen ließen könnten sich hier um 30 Jahre zurück versetzt fühlen.
Mit leicht technischer Schlagseite wird hier losgerockt. Die etwas anspruchsvollere Spielweise zeigt sich in immer wieder klug eingesetzten Rhythmuswechseln und ausgefeilten Soli.
Bereits der erste Track „Prohibited to Reflect“ bietet davon ausreichend. Schön baut sich der Song auf bevor man in den Grundrhythmus übergeht. Die Drums haben dabei einen sehr rauen und metallischen Klang und sorgen für ordentlich Authentizität.
Auch die zweite Nummer „Defunct Existence“ überzeugt in ähnlichem Tempo. Sänger José del Valle bietet dabei eine ordentlich Leistung und erinnert ein wenig an die jüngeren Tom Angelripper oder Tom Araya.
Bei „A Shedding of Violence“ wird er dann von ein paar Gang-Shouts begleitet, die dem Ganzen eine leicht punkige Note verleihen würden – wenn da nicht wieder die anspruchsvollen Solos wären.
„Pull to Brainwash“ ist dann kurz und schnell. Das wirklich Highlight hat man sich bis zuletzt aufgehoben. „Splitting our Soil“ bietet die beste Mischung aus den oben genannten Merkmalen und sollte für jeden Anhänger von gehobenem Thrash Metal ein Leckerbissen sein.
Wie erwähnt ist die Produktion erdig aber trotzdem druckvoll. Der Charme an der Sache ist auf jeden Fall, dass man sich hier einen Rundling in die Sammlung stellen kann, den nicht jeder hat. Die letzten Exemplare gibt es noch beim Label direkt abzugreifen.